Flörsheim-Dalsheim, Doppelgemeinde seit der Verwaltungsreform 1968 – 72, liegt im südlichen Teil des rheinhessischen Tafel- und Hügellandes des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Von den Römern wurde unsere Region Civitas Vangionum genannt und aus diesem Wort ist im Laufe der Zeit „Wonnegau“ entstanden, wie unsere Region auch heute noch genannt wird. Die Bezeichnung Rheinhessen gibt oft Anlass zu Verwechslungen. Der Name leitet sich aus der von 1816 - 1919 bestehenden historischen Zugehörigkeit des Gebietes als Provinz Rheinhessen des Großherzogtum Hessen und nachfolgend bis 1945 des Volksstaates Hessen ab. Gegründet wurden die beiden Ortsteile Dalsheim und Flörsheim wahrscheinlich im 6. Jahrhundert. Nachdem die Franken die Alemannen besiegten, ließen sich die fränkischen Krieger in der Region nieder und gründeten so genannte Heime. Ein gewisser Dagolf ließ sich mit seiner Sippe in Dalsheim nieder, das aus diesem Grund früher Dagolfesheim genannt wurde und Flarides gründete Fletersheim, Fleresheim, später Niederflörsheim. Nicht nur die Franken wussten wo es angenehm zu leben ist. Schon seit 7000 Jahren ist unsere Gegend besiedelt. Zeuge hierfür ist z. B. der Hinkelstein, der heute im Schlossgut in Monsheim steht, den Menschen in der Steinzeit zwischen Monsheim und „Niederflörsheim“ errichteten.
Erste Nennungen unserer Ortsteile finden sich im Kodex des Klosters Lorsch. Bereits 766 und 768 spendeten hiesige Einwohner für ihr Seelenheil Ackerflächen und Weinberge. Dies sind auch die ersten schriftlichen Hinweise auf den Weinanbau in unserer Gemeinde.
Durch diese Spenden wurden verschiedene Klöster und Kirchen
Miteigentümer in den Ortschaften. Die Kurpfalz, die auch über diese
Klöster um das 15. Jahrhundert ihren Machtbereich ausweitete, stellte
1395 Dalsheim und 1400 Niederflörsheim unter deren Schutz.
Das half allerdings
nicht gegen den Sturm der Kriege des 17. Jahrhunderts. Der
dreißigjährige Krieg als Folge der Reformation.
Hungersnot, Pest und zu
guter letzt noch der Erbfolgekrieg des französischen Sonnenkönigs haben
1689 in Rheinhessen ihre Spuren hinterlassen. Mit der französischen
Revolution Ende 17./18. Jahrhundert endete zwar für viele Menschen die
Leibeigenschaft, doch verschwanden in dieser Zeit weitere Zeugen aus der
Vergangenheit.
Außer ein paar übrig gebliebene Sehenswürdigkeiten sucht man vergebens Spuren aus der Zeit vor 1600: Einige Fachwerkhäuser sowie der Wohnturm im Ortsteil Flörsheim und im Ortsteil Dalsheim natürlich die Fleckenmauer, das älteste Haus sowie die beiden Kirchtürme, die am Römer stehen.
Trotzdem steckte die drastisch reduzierte Bevölkerung von Flörsheim-Dalsheim nicht den Kopf in den Sand und begann im 18. Jahrhundert den Wiederaufbau.Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert machte auch hier nicht halt: z.B. die Revolution des Ackerbaus, Bahnanschluss 1876, Firmengründungen wie Möbelfabriken Merkel und Ternis und der damals schon bedeutende Weinanbau In dieser Zeit wurden auch zahlreiche Vereine gegründet, die zum Teil heute noch das Ortsleben bereichern.
Heute präsentiert sich unser Dorf mit ca. 3.200 Einwohnern
als moderne Doppelgemeinde mit Kindertagesstätten, Realschule plus,
Seniorenresidenz, Bahnanschluss mit Rheinland-Pfalz-Takt, großem
Industriegebiet, Cafés, Gaststätten, Winzerstuben …..
Text von Karin Henn